Ulrich Kunze

Ulrich Kunze ist dem Publikum des Meininger Theaters ein fester Begriff. 1951 geboren, wurde er zunächst Agrotechniker. Das Schauspielstudium folgte 1973-77 an der Theaterhochschule „Hans Otto" in Leipzig. Am Meininger Theater agiert er seit 1977.

Allein von 1977 bis 2007 glänzte er in zahllosen Hauptrollen und verlieh dem Meininger Theater damit eindringlich Profil. Kunze fesselte das Publikum mit seiner Darstellung unter anderem folgender Personen:

 

1981/82 Faust  ("Faust I und II")
1985/86 W. Voigt  ("Der Hauptmann von Köpenick")
1994/95 O. Piccolomini  ("Wallenstein")
1995/96/97 Mephisto  ("Faust I und II")
2000/01 Tasso  ("Torquato Tasso")
2002/03 Galilei  ("Leben des Galilei")
2007 Kjell Bjarne  ("Elling")
2009 Großinquisitor   ("Dom Karlos")
2010 Kaiser  ("Das Käthchen von Heilbronn")

 

In der Spielzeit 2010/11 ist er als Goethes Förderer Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach in der gefeierten Uraufführung "Ein liebender Mann" von Martin Walser als Zimmermeister in Rudolf Freys ungewöhnlicher Interpretation des "Egmont" zu sehen (Drama, Goethe; Textfassung Schiller; Musik Beethoven).

 

Spätestens seit 1989 ist er hier nicht nur auf der Bühne, sondern auch als Regisseur und Autor etabliert. So inszenierte er Stücke wie "Der Parasit" (1989), Kleists "Der zerbrochne Krug" (1990), "Das tapfere Schneiderlein" (1992) und das das Thema der Massendynamik aufgreifende Schauspiel "Die Welle" (1994).

Mit dem von ihm geschriebenen wie inszenierten Bühnenerfolg "The Beatles in Rock" (2009) hielt er das thüringische Theaterpublikum in den Kammerspielen, im Großen Haus, im Dampflokwerk und Open-Air über lange Zeit in Atem.

Mit der brisanten Mediensatire "Das Produkt" (2010) lieferte er eine hintersinnigste Regiearbeit. Derzeit inszeniert er Boccaccios "Decamerone".

 

Ulrich Kunze gilt am Meininger Theater als Garant für hohe Schauspielkultur und diffenzierteste Darstellungsweise. So u.a. als Kaiser in Kleists "Das Käthchen von Heilbronn", als Bernadino in "Maß für Maß" und als Johannas Vater Thibaut d‘Arc in Schillers "Die Jungfrau von Orleans".